Kuching & Bangkok

Nach zwei aufregenden Monaten in Bali trägt uns der Wind nach Malaysia, aber statt Kuala Lumpur entscheiden wir uns für Kuching auf Borneo. Wir wohnen in einem altmodischen Bungalow-Apartment, das von außen eher so aussieht als hätten hier zuletzt vor einigen Jahren Dreharbeiten zur ersten Staffel von Breaking Bad stattgefunden.

Airbnb wirbt mit dem Slogan "Sei dort zuhause" – wir sind uns nicht so sicher wie wir das interpretieren sollen :D

Kuching hat den Spitznamen 'Cat City' (Kucing -> Katze).
Überall finden sich Katzenstatuen, Bilder und Kunstwerke im Stadtzentrum. Wir haben uns aber aus anderen Gründen für Kuching entschieden denn immerhin soll es hier echten Regenwald geben! Whoooo.

Der Bako Nationalpark ist unser erstes Ziel. Auf einem 10km Hike durch den dortigen Dschungel entdecken wir leider nicht die berühmte Riesenrafflesie (Größte Blüte der Welt), aber immerhin beeindruckende Vegetationszonen und einsame Strände (nicht zum Baden geeignet).

Nahe Kuching gibt es außerdem das Semenggoh Naturreservat. Für uns eine seltene Möglichkeit wild lebende Orang Utans zu sehen, denn es gibt sie nur noch auf Borneo & Sumatra. Die Tiere sind extrem scheu und man würde sie auf einer Wanderung niemals entdecken, deshalb werden sie zweimal täglich zum Futterplatz gelockt. Von den 30 Tieren tauchen bei unserem Besuch nur zwei auf (wir haben Glück da die Bäume gerade wenig Früchte tragen, oft bleibt das Futter unberührt weil die Tiere im Wald genug Nahrung finden).

Am Verhalten des kleinen Affenkindes sieht man schnell die Ähnlichkeit zum Menschen. Während die Mutter in Ruhe eine Kokosnuss verspeist tingelt das Kleine ununterbrochen umher, zerrt an Zweigen oder klettert die Bäume hinauf.

Kuching sollte als Geheimtipp für Digital Nomads gelten. Nach einer Woche haben wir aber das Gefühl, irgendwie passt es nicht zu unseren Vorstellungen.

Es mag in diesem Blog nicht so offensichtlich sein, aber wir sind natürlich auch zum Arbeiten hier. Im einzigen Co-Working Space sitzen wir fast alleine, Unterkünfte sind für Südostasien verhältnismäßig teuer und uns fehlt der kreative Drive, daher entscheiden wir nicht länger in Kuching zu bleiben. Uns wird an diesem Punkt der Reise bewusst, wie gut es ist ortsunabhängig zu leben :)

Bangkok, Thailand wird für den nächsten Monat unsere Heimat sein.

Wir landen sicher in Thailand, und nutzen für den Weg zur Unterkunft gleich das wichtigste öffentliche Verkehrsmittel, den BTS Skytrain. Diese Bahnlinie zieht sich auf Stelzen wie eine Lebensader einmal quer durch die Stadt. So entgeht man vor allem während der Rush-Hour gemütlich den verstopften Straßen. Die Züge sind klimatisiert, bei über 35° Außentemperatur einfach perfekt.

Am ersten Tag treffen wir uns mit Eak. Ihn haben wir beim Hackerparadise kennen gelernt. Er ist ein "Local", d.h. er lebt in Bangkok und gibt uns wichtige Tipps für den Alltag in der hektischen Großstadt. Er hilft uns auch ein günstiges Apartment zu finden - auf englisch wäre das quasi unmöglich.

Auf der Suche nach einem Fitnessstudio finden wir in direkter Nähe die sogenannte Muscle Factory.

Der Name ist Programm! Ganz klar auf amerikanisches Bodybuilding ausgelegt gibt es hier sogar Frauen die mehr Gewichte stemmen können als wir - erschreckend aber genau die richtige Motivation für unsere Ärmchen.

Also leben wir für die nächsten Wochen in On Nut - etwas abseits vom Zentrum aber dank Skytrain doch zentral. Auf der Suche nach einem guten Coworking Space gibt uns Eak den entscheidenden Hinweis:


TCDC - Thai Creative Design Center

Ein Kreativzentrum im obersten Stockwerk einer riesigen Mall. Neben Ausstellungen und Workshops zu allen Themen rund um Design, Architektur und Startups gibt es hier vor allem eine moderne Bibliothek mit Arbeitsplätzen. Der Ort wird vorrangig von Studenten genutzt – so sind wir den ganzen Tag von kreativen jungen Leuten umgeben. Ein für uns perfektes Umfeld, wir haben Zugriff auf aktuelle Literatur aus den Bereichen Design und Business. Wir versuchen während der nächsten Wochen so viel wie möglich zu Themen zu recherchieren, die unsere Arbeit betreffen.

Bangkok ist im Vergleich zu Berlin wesentlich schmutziger, lauter und durch die Hitze und den Verkehr kann von "Luftqualität" keine Rede sein.

Um sich ein bisschen Erholung zu gönnen zeigt uns Eak ein kleines Fleckchen Dschungel & Natur inmitten der Stadt:

Bang Krachao, Die Grüne Lunge Bangkoks.

Dieser Ort ist unter Touristen eher ein Geheimtipp, bietet mit seinen verwinkelten Radwegen, der Fighting Fish Galerie, dem Bangkok Tree House und dem Floating Market aber alles um einen ganzen Tag zu verbringen.

Wir besuchen ein sog. Meetup (#Thursday Social im Hive Co-Working Space) und treffen dort auf Menschen bei denen wir nach wenigen Minuten merken:
"Lustige Truppe, genau unser Humor". So verabreden wir uns am nächsten Tag zum gemeinsamen Karaoke-Abend. Das ist in Asien so wichtig wie Fußball schauen in Deutschland – und nach 2 Bier haben auch wir das Mikro in der Hand.
(Das mit dem Bier ist gelogen, ausgerechnet an diesem Tag war landesweit Alkoholverbot)

Bei einer Rooftop-Poolparty ein Wochenende darauf kommen wir wieder spontan mit Leuten aus der ganzen Welt in Kontakt. Sicherlich ein Effekt der Auftritt weil hier viele junge Touristen und Expats leben.

Am letzten Wochenende werden wir zum Flow-Boarding eingeladen. Man surft quasi auf einer künstlichen Welle - versucht es zumindest (siehe Video am Seitenende).

Ein sehr guter Abschluss bevor es für uns weiter geht nach Vietnam.

PS: Unsere Erlebnisse in Thailand sind sicher nicht mit dem zu vergleichen, was man als Tourist während des Urlaubs in Pattaya oder Phuket geboten kriegt. Unser Ziel ist vor allem ein Einblick in das echte Leben außerhalb der Hotelanlagen.

Khao San Road, Rotlichtviertel Soi Cowboy und die unzähligen kleinen Bars & Pubs entlang der Shukumvit Road gehören aber auch bei uns auf die Empfehlungsliste für ein richtig verrücktes Nachtleben in Bangkok! :)